In einer Zeit, in der das Vertrauen in demokratische Prozesse und Institutionen schwindet, stellt sich die Frage: Braucht es eine emotionale Erzählung der Geschichte, um Demokratie wieder attraktiver zu machen? Welche Rolle kann die Beschäftigung mit der Demokratiegeschichte spielen, um zur aktuellen Demokratiebildung und -vermittlung beizutragen? Die Diskussion beleuchtet, wie neue Perspektiven, Formate und gemeinschaftliches Engagement aus der Erinnerungskultur heraus Begeisterung für die Demokratie heute hervorrufen können – und gleichzeitig das Gedenken an Geschehnisse der Vergangenheit wachhalten.
Wir diskutieren, welche Rolle die historischen Orte der Demokratie spielen und welche Bedeutung Zeitzeugen für die heutige Generation haben. Wie können interaktive und zielgruppenspezifische Formate und Aktivitäten gestaltet werden, um Menschen in verschiedenen Lebenssituationen anzusprechen? Zudem wird das Verhältnis von Komplexität und Vereinfachung in der historisch-politischen Bildung erörtert: Wie kann die Geschichte so vermittelt werden, dass sie sowohl tiefe Einblicke in die demokratischen Prozesse ermöglicht als auch verständlich und ansprechend bleibt?
Diese Podiumsdiskussion sucht nach Wegen, wie man durch die Erinnerung an die Demokratiegeschichte eine lebendige Auseinandersetzung mit der Demokratie heute fördern kann – und wie dadurch die Demokratie als Grundpfeiler unserer Gesellschaft erneut an Strahlkraft gewinnt.
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Der Veranstalter
In Kooperation mit
Dr. Kai Sprenger ist der Direktor der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte. Er studierte Geschichte, Latein, Germanistik und Pädagogik in Mainz, Glasgow sowie Pavia und promovierte über mittelalterliche Geschichte. Ab 2016 leitete er das Referat für Archive, Bibliotheken, Nichtstaatliche Museen, Landesgeschichte und Heimatpflege im rheinland-pfälzischen Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration. 2023 wurde er zum Gründungsdirektor der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte berufen.
© SODG, Alexander Paul Englert
© privat
Dr. Heiner Wember ist freier Autor für die Radiosendungen ZeitZeichen (WDR) und Kalenderblatt (DLF). Er studierte Geschichte in Münster und promovierte über Internierungslager für Nationalsozialisten in der britischen Besatzungszone. Er produzierte Fernseh-Geschichts-Dokumentationen für WDR und ZDF. Er entwickelt Podcast-Formate und moderiert im Wechsel mit Dr. Almut Finck den Audio-Podcast des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands www.historycast.de.
Die Historikerin Sarah Traub forscht und kuratiert zur rheinland-pfälzischen Landesgeschichte, Public History und zur deutschen Demokratiegeschichte. Sie ist stellv. Vorstandsvorsitzende im Stadthistorischen Museum Mainz und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. Seit 2021 ist die stellvertretende Leiterin bei der Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte tätig. Sie ist dort unter anderem zuständig für Ausstellungen, digitale Projekte und verschiedene Formate zur historisch-politischen Bildung.
© privat
Florian Duda ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der LMU München sowie Mitarbeiter im Projekt LediZ (Lernen mit digitalen Zeugnissen). Er beschäftigt sich seit 2018 mit der Entwicklung interaktiver digitaler Zeugnisse innerhalb dieses Projekts sowie mit den in diesem Zusammenhang auftretenden linguistischen wie technischen Fragestellungen. Aktuell liegt sein Forschungsschwerpunkt auf dem multimodalen und semiautomatisierten Erkennen von Emotionen in Oral History Interviews Holocaust-Überlebender sowie auf der Entwicklung und Erforschung von digitalen Zeugnisformaten.
Niko Lamprecht ist Gymnasiallehrer für Geschichte, Musik und Politik und seit 2012 Oberstudiendirektor an der Carl-von-Ossietzky-Schule Wiesbaden. Er ist außerdem Vorsitzender des Verbands der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschland e.V. (VGD) sowie Buchautor und Mitautor vieler Onlinematerialien wie dem MDR-Onlineportal „Eure Geschichte“, EKD-Onlineportal „reformation reloaded“.
© Gölz/VGD
© Eduversum GmbH
Frauke Hagemann ist stellvertretende Bereichsleitung für Bildungsprojekte des Eduversum Verlags für Jugend- und Bildungskommunikation. Eduversum entwickelt seit vielen Jahren Bildungsprojekte, die sich mit politisch-historischer Bildung und mit Demokratiebildung beschäftigen, insbesondere als digitale Formate auch im Social Media Bereich.
Die Arbeitsgemeinschaft Jugend und Bildung e.V. ist anerkannter Träger der politischen Bildung.