Davon haben Ranjid und Leela aus Indien schon seit ihrem vierzehnten Lebensjahr geträumt: eine eigene kleine Schneiderei – regelmäßige Kundschaft raus aus der Armut. Nun haben sich nicht nur ein, sondern sogar gleich zwei kleine Geschäfte in ihrer Heimatstadt in der Nähe von Delhi. Ohne einen Kleinkredit wäre dies nicht möglich gewesen. Aber was steckt hinter dieser Kreditart? Was sind die Vorteile, was die Risiken?
Unternehmer sind die Motoren im Wirtschaftskreislauf. Sie schaffen Arbeitsplätze, sorgen für Innovationen, fördern ökonomischen Wettbewerb und Strukturwandel. Eine tragende Rolle kommt dabei kleinen Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern zu. Jedoch haben diese Mini-Unternehmer bei der Kreditvergabe für die Realisierung ihrer Geschäftsidee oftmals schlechte Karten. Kleinst-, sogenannte Mikrokredite gelten, verstärkt auch in Deutschland, deshalb als Grundlage für Selbständigkeit, Eigenverantwortung und unternehmerisches Engagement. In den Entwicklungs- und Schwellenländern dienen sie darüber hinaus auch der Armutsbekämpfung.
Mit Hilfe des Arbeitsblattes "Kleines Geld ganz groß" befassen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Modell der Mikrokredite, seinen Ursprüngen, Merkmalen, Vor- und Nachteilen. In diesem Zusammenhang reflektieren und diskutieren sie auch dessen Bedeutung für den Wirtschafts- und Arbeitsmarkt sowie bezüglich der Förderung unternehmerischen Engagements in der Bundesrepublik Deutschland.