Wer jung ist, wohnt normalerweise mit seinen Eltern zusammen. Wie? – Ob im eigenen Haus oder zur Miete in einem großen Mehrfamilienhaus – das bestimmen andere. Spätestens nach dem Elternhaus, dem möblierten Zimmer als Azubi oder der Studenten-WG stellt sich aber die Frage: Wie möchte ich einmal wohnen? Ein Haus im Grünen mag spießig sein – viele junge Menschen träumen trotzdem davon. Wie passt das aber zur Mobilität, die von ihnen im Beruf erwartet wird? Macht eine Immobilie nicht immobil und ist das Großprojekt Eigenheim da überhaupt noch sinnvoll und zeitgemäß?
Fest steht: Die Zahl der Pendler in die deutschen Großstädte steigt stetig an. Dabei werden immer größere Distanzen zwischen Arbeits- und Wohnort in Kauf genommen. Andererseits wird die Frage nach dem Wohnort und der Wohnform noch immer hauptsächlich aus privaten Beweggründen entschieden. Welche Argumente sprechen also für, welche gegen die eigene Immobilie – und ergeben sich anhand aktueller Befunde bestimmte Schlussfolgerungen?
Das neue Arbeitsblatt im Projekt (T)Räume finanzieren zeigt Fakten rund um das Pendeln auf. Es verdeutlicht Zusammenhänge zwischen hohen Mietpreisen in den Städten, der Erwerbssituation in der Familie und dem Pendlerverhalten. Die Schülerinnen und Schüler lernen private und ökonomische Ursachen zu unterscheiden. Sie können die gewonnenen Erkenntnisse mit den Erfahrungen aus ihrem persönlichen Umfeld vergleichen. Im Anschluss formulieren die Lernenden Sach- und Wertargumente zur Sinnhaftigkeit von Wohneigentum im Spannungsfeld zwischen Arbeit, Wohnwünschen und Wohnkosten und diskutieren über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Wohnformen.