Die derzeit extrem niedrigen Zinsen stellen für die Sparer ein großes Problem dar. Auch der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) hat dies kürzlich zum ersten Mal eingeräumt. Dabei ist Mario Draghi überzeugt davon, dass seine Maßnahmen zu einer Stabilisierung des Euro führen. Über eine längere Zeit hinweg litten krisengeschüttelte EU-Länder unter hohen Zinsen, die sie für geliehenes Geld zahlen mussten. Durch die Absenkung des so genannten Leitzinses auf 0,25 Prozent – das ist der Zins, zu dem sich die Banken bei der EZB Geld beschaffen können – ist diese Belastung geringer geworden. Außerdem vergrößern niedrige Leitzinsen den Spielraum für die Kreditvergabe seitens der Banken. Niedrige Zinsen wirken deshalb in der Tendenz konjunkturfördernd. Für die Sparer allerdings hat diese Politik den Nachteil, dass es kaum Zinsen aufs Ersparte gibt. Kritiker sprechen von "kalter Enteignung". Das neue Arbeitsblatt im Projekt (T)Räume finanzieren stellt die Ursachen, aber auch die Vor- und Nachteile der Niedrigzinspolitik der EZB heraus und widmet sich dabei der Frage, inwiefern sich Sparen in der Niedrigzinsphase überhaupt lohnt. Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9 beleuchten darüber hinaus den Zusammenhang zwischen Zins und Risiko und beschäftigen sich mit Möglichkeiten der staatlichen Förderung bei bestimmten Sparformen. Konkrete Rechenbeispiele veranschaulichen das Thema Sparen mit und ohne Förderung.
MATERIALIEN FÜR DIE POLITISCHE UND ÖKONOMISCHE BILDUNG